Touren-Tipps

Deutsche Fachwerkstraße in Baden-Württemberg

Die Route der Fachwerkstraße gibt viele Einblicke in Vergangenheit und Gegenwart deutscher Fachwerkstädte. Allein im Südwesten gibt es 30 von ihnen.
Biberach an der Riß war vor allem für die Weberei bekannt.
Biberach an der Riß war vor allem für die Weberei bekannt.Foto: Fouad Vollmer Werbeagentur

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In Deutschland gibt es viele Ferien- und Themenstraßen, die Landschaften, Geschichte, Gewerbe und Kultur einer Region hervorheben sollen. Dazu zählt auch die Deutsche Fachwerkstraße. Sie führt durch insgesamt sieben Bundesländer. 1990 wurde sie von der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte ins Leben gerufen, mit dem Ziel, das kulturelle Erbe und die verschiedenen Stile des deutschen Fachwerks zu erhalten.

Zum Hintergrund

Fachwerkstädte haben sich damals unter dem Motto „Fachwerk verbindet“ zusammengeschlossen, um sich gemeinsam zu präsentieren. Inzwischen sind über 100 Orte daran beteiligt. Fachwerkstraßen verbinden den Landschaftsaspekt mit kulturhistorischen Ausflugsorten und den Menschen, die in Fachwerkstädten leben und arbeiten. Hier kann man alte Handwerkskunst und traditionelles Brauchtum erleben und durch die Vergangenheit reisen.

Auch mit Rad und Wohnmobil befahrbar

Der baden-württembergische Abschnitt führt über etwa 1.000 Kilometer durch insgesamt 30 Fachwerkstädte – vom Neckar über den Schwarzwald bis hin zum Bodensee. Die Strecke teilt sich in Bad Urach in zwei Richtungen, einerseits gen Schwarzwald, andererseits gen Bodensee. Die Route lässt sich ganz flexibel, ob mit Auto, Fahrrad, Bahn oder Wohnmobil zurücklegen. E-Ladestationen vielerorts und Wohnmobilstellplätze sorgen für die nötige Infrastruktur.

Der Talausee ist ein künstlich geschaffener See zwischen der Kernstadt von Waiblingen und der Waiblinger Ortschaft Beinstein.
Der Talausee ist ein künstlich geschaffener See zwischen der Kernstadt von Waiblingen und der Waiblinger Ortschaft Beinstein.Foto: Stadt Waiblingen

Auf dem Weg durch die Fachwerkhistorie Baden-Württembergs erlebt man viel fruchtbares Ackerland, Weinberge, farbenreiche Streuobstwiesen, große Waldflächen, naturnahe Gewässer, Moore, Berge und Täler.

Ein historisches Flair

Für das kulturhistorische Reiseerlebnis sorgt das oft mittelalterliche Ambiente der einzelnen Orte. Diese geben mit ihren Fachwerkbauten aus dem 13. bis ins 19. Jahrhundert, die das traditionelle Gewerbe und die unterschiedlichen Stile des südwestdeutschen Fachwerks präsentieren, einen Einblick in die Stilistik und Lebensweise vergangener Zeiten. Im mittleren Neckarraum, (bspw. Esslingen oder Markgröningen) sowie Oberschwaben (Biberach an der Riß) finden sich die noch ältesten vorhandenen Gebäude.

Die Route lässt sich ganz flexibel, ob mit Auto, Fahrrad, Bahn oder Wohnmobil zurücklegen. E-Ladestationen vielerorts und Wohnmobilstellplätze sorgen für die nötige Infrastruktur.

Ein Fachwerkensemble in der Fußgänger Zone Lange Straße in Waiblingen mit dem Herbergsbrunnen.
Ein Fachwerkensemble in der Fußgänger Zone Lange Straße in Waiblingen mit dem Herbergsbrunnen.Foto: Stadt Waiblingen

Der baden-württembergische Streckenabschnitt beginnt im Norden mit Mosbach. Das älteste Fachwerk der Stadt ist ein wohl im 15. Jahrhundert erschaffenes Salzhaus. Rad- und Wanderwege laden zu den Odenwaldhöhen, dem Elztal oder den Ufern des Neckar ein.

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Die Seele baumeln lassen

Viel Erholung bietet sich für Reisende in Bietigheim-Bissingen mit seinen Thermen. Egal ob Kräutersauna, Sanarium mit Kristalllicht, 90 Grad Schwitzkabine, Dampfgrotten oder Kneippbecken – hier lassen sich Körper und Seele zur Ruhe bringen. Während der Renaissance zählte der Ort, begründet durch Weinbau und Weinhandel, zu den drei wohlhabendsten Städten im Ländle.

Video: Impressionen der Deutschen Fachwerkstraße

Die Fachwerkstadt Waiblingen bietet eine Menge grüner Oasen, seien es die Remstal-Aue oder Erleninsel. Eine Stand-Up-Paddling-Tour auf der Rems lässt einen sich selbst und die eigene Seele bei leichter Strömung auf dem romantischen Fluss treiben. Ein historisches Überbleibsel aus dem 13. Jahrhundert stellt die zu großen Teilen erhaltene Stadtmauer mit ihrem Wehrgang dar, der auch von Besuchern beschritten werden kann. Wer einen Panoramablick auf die Altstadt und die umgebende Landschaft werfen möchte, wird beim 45 Meter hohen Hochwachtturm fündig.

Der alte Wehrgang in der Stadtmauer in Waiblingen ist für Touristen begehbar.
Der alte Wehrgang in der Stadtmauer in Waiblingen ist für Touristen begehbar.Foto: Stadt Waiblingen

Verwinkelte Gassen

Mit ihren verwinkelten Gassen bietet die Altstadt ein besonderes Flair. Die Lange Straße mit dem Herbergsbrunnen ist eine Symbiose alter und moderner Architektur. Auf der einen Seite befindet sich der alte Fachwerkbau des Kameralamtes aus dem 17. Jahrhundert und gegenüberliegend die Lange Straße mit ihren Geschäften, Richtung Marktplatz wiederum die Sachsenheimer Gasse mit gläserner Architektur.

Biberach an der Riß war vor allem für die Weberei bekannt. Der Weberberg bietet einen historischen Einblick in eine ehemalige Zunftsiedlung der Weber. Etwa ein Viertel der Bevölkerung Biberachs lebte von den Erträgen der Weberei. Auf dem historischen Marktplatz (mutmaßlich aus dem 12. Jahrhundert) lassen sich ein Esel-Denkmal sowie eine Ritterfigur am Marktbrunnen, die das 1488 entstandene Stadtwappen Biberachs, den goldenen Biber auf blauem Grund, hält, bestaunen.

Im Hintergrund des Markplatz-Brunnen Biberachs erkennt man das Esel-Denkmal.
Im Hintergrund des Markplatz-Brunnen Biberachs erkennt man das Esel-Denkmal.Foto: Fouad Vollmer

Für Automobilfans bietet sich ein Abstecher in Sindelfingen an, wo sich eines der größten Mercedes Benz Werk der Welt befindet.

Auf literarischen Spuren

Literarisch wird es in Calw, der Geburtsstadt Hermann Hesses. Mit Stadtführungen lässt sich auf seinen biographischen und literarischen Spuren wandeln. Detailreiche Einblicke gewinnt man im Hermann Hesse Museum. Ein Gerbereimuseum verweist auf die Fachwerkgeschichte. Der Großteil der Innenstadt ist denkmalgeschützt.

Die Gaishöll-Wasserfälle zählen zu den beliebtesten Ausflugszielen in Sasbachwalden.
Die Gaishöll-Wasserfälle zählen zu den beliebtesten Ausflugszielen in Sasbachwalden.Foto: Tourist-Info Sasbachwalden

Sasbachwalden im Schwarzwald wiederum ist umgeben von Weinbergen, Obstbaumwiesen und Wäldern. Die Gaishöll-Wasserfälle zählen hier zu den beliebtesten Ausflugszielen. Zu den historischen Fachwerkbauten gehört die 1789 errichtete Straubenhofmühle mit ihrem 3,50 Meter hohen Wasserrad.

Viel Abwechslung

Die Fachwerkstraße bietet viel Abwechslung, seien es historische Stadtrundgänge, Panoramablicke, Events und Erholungsmöglichkeiten. Zudem weist die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte auch viele Radstrecken aus.

Der Hochwachtturm ist das Wahrzeichen der Stadt Waiblingen und dient vor allem als Aussichtsplattform.
Der Hochwachtturm ist das Wahrzeichen der Stadt Waiblingen und dient vor allem als Aussichtsplattform.Foto: Stadt Waiblingen

Die einzelnen Fachwerkstädte Baden-Württembergs im Überblick

Weitere Informationen finden sich bei der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte. Hier lassen sich neben Radrouten auch nähere Infos zu Unterkünften und Wohnmobilstellplätzen finden.

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von Redaktion NUSSBAUMhaf
07.06.2021
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