Das Arbeiten im Homeoffice war vor der Corona-Pandemie die Ausnahme, mittlerweile ist es für viele Beschäftigte in Deutschland zur täglichen Routine geworden. Für den Klimaschutz hat die Verlagerung des Arbeitsplatzes ins häusliche Umfeld zwei gegenläufige Konsequenzen. Einerseits fallen unzählige Fahrten mit dem Auto weg, das senkt den Ausstoß von Treibhausgasen. Andererseits sind die Menschen nun viel mehr zu Hause als gewohnt und verbrauchen auch dort Energie, etwa für Heizung und Beleuchtung.
Mit einem überlegten Einsatz der Heizung in der kalten Jahreszeit lassen sich der Energieverbrauch und damit auch die Energiekosten eines Haushalts deutlich reduzieren. "Schon mit kleinen Verhaltensänderungen im Alltag können Verbraucher viel erreichen und damit auch effektiv etwas für das Klima tun", meint Energie-Experte Ralph Kampwirth von einem führenden Öko-Wärme-Anbieter.
Fünf Energiespartipps für die kalte Jahreszeit
Habe ich ein Anrecht darauf, von zu Hause zu arbeiten? Diese Frage stellen sich derzeit viele. Einen rechtlichen Anspruch, wie er beispielsweise seit 2015 in den Niederlanden gültig ist, gibt es in Deutschland nicht. Auf der anderen Seite können Chefs auch keine Heimarbeit anordnen, wenn dies nicht ausdrücklich im Arbeitsvertrag geregelt ist.
"Momentan basiert vieles auf Improvisation und gegenseitigem Goodwill. Gefragt sind daher unternehmensspezifische Lösungen, die, wenn vorhanden, am besten der Betriebsrat mit der Geschäftsführung verhandeln sollte", erklärt Rainer Knoob, Bundesvorsitzender der Arbeitnehmervertretung AUB. Dazu gehöre es unter anderem, klare Regeln zu Tagen und Arbeitszeiten oder zur Erreichbarkeit im Homeoffice festzuschreiben.
Zudem sind Arbeitsschutzrichtlinien und Datenschutz wichtige Aspekte, die auch bei der Heimarbeit nicht unter den Tisch fallen dürfen. "Genau genommen ist der Arbeitgeber verpflichtet, auch das Homeoffice so auszustatten, dass es den Arbeitsschutzauflagen entspricht", sagt Knoob weiter. Das Arbeiten auf einem wackligen Küchenstuhl bei schlechter Beleuchtung könne jedenfalls kein Dauerzustand sein.
Zudem kommen auf Arbeitnehmer höhere Stromkosten zu. Der Tipp der Experten: "Wenn man eigene Arbeitsmittel zur Verfügung stellt, kann man mit dem Chef eine Aufwandspauschale vereinbaren, die monatlich zu zahlen ist." Das sollte am besten im Vorfeld offen angesprochen und geklärt werden.. Ein Tipp noch: Die Arbeitszeiten im Homeoffice sollte man tunlichst genau festhalten. Denn die Erfahrung zeigt, dass viele eher mehr arbeiten als vorher. Dabei gelten die Regeln zur Höchstarbeitszeit, zu Ruhepausen und das Verbot von Sonn- und Feiertagsarbeit auch im Homeoffice.