Soziales

Zuflucht für Waisenkinder/Wiesentaler engagieren sich für Lebenshaus in Uganda

Mit Hilfe aus Wiesental – und weiterer Unterstützung – existiert seit 13 Jahren in Uganda ein „Lebenshaus“ vornehmlich für Waisenkinder....
Das Bild zeigt Personen vor dem Lebenshaus in Uganda
Foto: Uganda-Hilfe

Mit Hilfe aus Wiesental – und weiterer Unterstützung – existiert seit 13 Jahren in Uganda ein „Lebenshaus“ vornehmlich für Waisenkinder. Es handelt sich um ein einzigartiges Projekt, das riesengroße Kraftanstrengungen und viel Geld gekostet hat - und noch kostet.

Um die Finanzierung möglichst dauerhaft zu stützen, wurden drei größere Wohnblocks errichtet: ausschließlich aus Spendeneinnahmen. Die Mieten fließen in den Betrieb und in die Unterhaltung des Lebenshauses.

Der kleine schmächtige Philipp war das erste Kind im noch unfertigen Gebäude. Nachts legte ihn - in Lumpen eingewickelt und mit zusammengebundenen Füßen - jemand vor die Tür. Immer wieder werden Kleinkinder ausgesetzt. Ohne Pfarrer Günter Hirt, fast 25 Jahre lang Seelsorger in Wiesental, gäbe es diese Einrichtung nicht.

Nach seinem Abschied aus dem aktiven Priesterdienst übernahm er als Projektleiter und Betreuer in Uganda, eines der ärmsten Länder der Erde, zunächst ein Buschkrankenhaus und dann ein „Lebenshaus“ für verwaiste Kinder. Die Unterkunft ist eine Art Kinderdorf mit Ersatzfamilie, mit Schule, Arztstation und Ausbildungszentrum.

Ohne ihn und seine Helferschar hätten viele Kleinkinder nicht überlebt. Das Lebenshaus in der weit abseits gelegenen Buschregion Kyato ist längst zur Zufluchtsstätte für Waisenkinder geworden, die ohne die Initiative aus Waghäusel keine oder nur eine geringe Lebenschance hätten.

Fehlende Unterkünfte, Mangelernährung, schlechtes Wasser und sterbende Eltern versperren den Kindern eine menschenwürdige Zukunft. „Mit vereinten Kräften wollen wir mit ihnen einen neuen Aufbruch wagen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Uganda-Hilfe, Jürgen Mayer aus Wiesental, der ein engagiertes Team hinter sich weiß, darunter Carolin Stindl als Schatzmeisterin. Zum Uganda-Unterstützerkreis gehören 813 Personen. Derzeit werden 136 Patenschaften übernommen.

Das Lebenshaus dient auch als Anlaufstelle für alle ratsuchenden, schwachen und kranken Menschen aus der Umgebung. Niemandem werde der Zutritt verweigert. Im „Revival-Home“ werden Hilfesuchende von einem, wie es heißt, mütterlichem Team - Schwestern und Schüler der „Daughters of Mary“ und Freiwilligen - aufgenommen.

Immer wieder hat es in der Vergangenheit an Geld gefehlt, um Investitionen weiterzuführen. Mit gezielten Großspenden konnte ein Grundstück in der Stadt Masaka und dazu eine Baugenehmigung erworben werden. Dort sind drei Wohnblöcke mit 24 Wohneinheiten entstanden: die „Revival Future Homes“. Mit den Mieteinnahmen kann, so die Erwartungen, in Zukunft ein Großteil der laufenden Kosten des Lebenshauses gedeckt werden.

Dessen Wirkungskreis wächst, es gibt immer mehr Zulauf aus anderen Regionen. Insgesamt werden 131 Schulkinder betreut. Die Einrichtung dient auch als Impfstation. Bei einem erneuten zweitägigen medizinischen Camp wurden kürzlich 470 Patienten kostenlos behandelt.

W. Schmidhuber

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