KÜKEX 2025

Zollernalbkreis probt für Katastrophenfall

Bei der KÜKEX handelt es sich um die „kreisübergreifende Krisenmanagement-Exercise“.
KÜKEX 2025, Starzel-Hochwasser
Ein Bild der Zerstörung hinterließ das Starzel-Hochwasser 2008 in Hechingen, Menschen verloren ihr Leben. Ein Starkregenereignis besonderen Ausmaßes ist das Szenario der landkreisübergreifenden Übung KÜKEX am 16. Oktober 2025.Foto: Landratsamt Zollernalbkreis

Wenn am Donnerstag, 16. Oktober, die KÜKEX 2025 startet, steht die Region ganz im Zeichen des Katastrophenschutzes. Der Zollernalbkreis probt – gemeinsam mit den sieben weiteren Landratsämtern im Regierungsbezirk Tübingen, der Stadt Ulm sowie dem Regierungspräsidium – mit der großangelegten Stabsrahmenübung den Ernstfall.

Dass das Szenario – ein Starkregenereignis besonderen Ausmaßes – keine bloß theoretische Übung ist, zeigte zuletzt das Hochwasser 2024 in Bisingen. Starkregen ließ binnen kürzester Zeit Straßen und Keller volllaufen, Verkehrsverbindungen waren unterbrochen. Zahlreiche Einsatzkräfte gerieten an ihre Belastungsgrenzen. Wie durch ein Wunder kam kein Mensch ernsthaft zu Schaden. „Solche Ereignisse verdeutlichen, wie wichtig abgestimmte Abläufe und funktionierende Kommunikationsstrukturen im Katastrophenfall sind. Darauf müssen und wollen wir vorbereitet sein“, betont Katja Miller, Dezernentin für Gesundheit und Lebensraum und bei dieser Übung Leiterin des Verwaltungsstabs Zollernalbkreis.

Im Mittelpunkt der KÜKEX 2025 steht die Optimierung der Arbeitsfähigkeit der Verwaltungsstäbe im Regierungsbezirk Tübingen. Es geht vor allem um die Kommunikation in Krisenlagen – zwischen den einzelnen Verwaltungsstäben und über mehrere Ebenen hinweg. Da sich die Folgen von Unwettern selten auf einzelne Orte beschränken, üben die Behörden, ein gemeinsames Lageverständnis zu entwickeln. Nur so lassen sich Entscheidungen treffen, die über Landkreisgrenzen hinweg wirksam sind.

Während der Übung bearbeiten die Verwaltungsstäbe realitätsnahe Szenarien. Dabei müssen sie – wie im Ernstfall – auf neue Entwicklungen reagieren, Anfragen beantworten und sich mit anderen Behörden abstimmen. Eine aktive Beteiligung der Einsatzkräfte oder der Bevölkerung ist nicht vorgesehen. Das Regierungspräsidium Tübingen führt alle drei Jahre eine solche umfassende Katastrophenschutzübung durch. Ziel ist es, die Zusammenarbeit und Reaktionsfähigkeit der Behörden regelmäßig zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Einige Landkreise ergänzen diese Übungen durch zusätzliche regionale Trainings mit operativem Schwerpunkt – um im Krisenfall schnell, abgestimmt und wirksam handeln zu können.

Weitere Informationen: Ausgangslage des Übungsszenarios im Zollernalbkreis

In den letzten Tagen hat sich eine Wetterlage mit anhaltendem Starkregen über der Region entwickelt. Die Meteorologen haben für die kommenden Stunden und Tage weitere Niederschläge vorhergesagt. Insbesondere der nördliche Zollernalbkreis ist stark betroffen. Die Starzel in Jungingen hat einen kritischen Wasserstand erreicht. Es geht bereits jetzt eine hohe Anzahl an Notrufen wegen überfluteten Kellern bei der Leitstelle ein. Die Wetterdienste warnen vor einem möglichen Hochwasserereignis, das ebenso die umliegenden Gebiete gefährden könnte. Anwohner in Hechingen und Rangendingen berichten von steigenden Wasserständen und ersten vollgelaufenen Kellern. Da die Niederschläge laut Vorhersage weiter anhalten sollen, ist mit einer weiteren Zuspitzung der Lage zu rechnen. Kreisbrandmeister Sven Röger hat daher den Führungsstab ins Landratsamt alarmiert, der bei den bereits im Einsatz befindlichen Feuerwehren aktuelle Lagebilder einholt. Der Verwaltungsstab wird vom Landrat einberufen. Dieser unterstützt die Leitung einer Organisation vor allem bei administrativen, organisatorischen und koordinierenden Aufgaben. Der Führungsstab hingegen konzentriert sich auf die operative Planung, Steuerung und Entscheidungsfindung im Einsatz- oder Krisenmanagement.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
10.10.2025
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