Die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen investiert weiter in die Zukunft unserer eigenständigen kommunalen Wasserversorgung: Nachdem in den vergangenen Jahren bereits mit dem Neubau des Wasserwerks Tiefgestade und der neuen Fernleitung zwei zentrale Infrastrukturprojekte erfolgreich umgesetzt wurden, folgt nun mit dem Umbau und der Erweiterung der Wasserzentrale in der Neckarstraße Leopoldshafen der nächste bedeutende Schritt. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 22. Juli einstimmig beschlossen, die Planungsleistungen hierfür im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens auszuschreiben.
Die Wasserzentrale in Leopoldshafen ist ein zentraler Bestandteil unseres kommunalen Versorgungsnetzes: Hier wird das in den beiden Wasserwerken gewonnene Wasser gemischt, gespeichert und in die Ortsteile sowie zu den Haushalten verteilt. Die bestehenden beiden Wasserkammern, errichtet 1997, verfügen zwar über ein rechnerisches Gesamtvolumen von 2.000 Kubikmetern, aufgrund baulicher Besonderheiten sind jedoch nur rund 1.600 Kubikmeter tatsächlich nutzbar.
Angesichts eines täglichen Spitzenverbrauchs von rund 3.800 Kubikmetern Trinkwasser, der durch Klimawandel und Bevölkerungsentwicklung weiter steigen dürfte, ist das zu wenig. Um die Versorgungssicherheit – auch im Fall erhöhter Löschwasseranforderungen – langfristig zu gewährleisten, empfiehlt der Fachbereich Technik den Bau einer dritten Wasserkammer mit einem Nutzvolumen von mindestens 1.000, idealerweise 1.400 Kubikmetern. Die dafür benötigte Fläche ist auf dem Gelände der Wasserzentrale ausreichend vorhanden.
Neben dem Neubau sollen auch der Rückbau des seit 1997 stillgelegten Speicherbehälters aus dem Jahr 1961 sowie die technische Modernisierung der bestehenden Wasserkammern erfolgen.
Ein weiterer zentraler Aspekt des Projekts ist die funktionale Zusammenführung der derzeit auf mehrere Standorte verteilten Arbeitsbereiche der Wasserversorgung. Heute befinden sich Lagerflächen, Werkstattbereiche, Stellplätze und Büroarbeitsplätze teils im Bauhof Leopoldshafen, teils in der Wasserzentrale selbst – mit zusätzlicher Materiallogistik über den Bauhof Eggenstein. Diese Verteilung verursacht unnötige Fahrten und erhöhten Koordinationsaufwand.
Ziel des Vorhabens ist daher die Schaffung einer zentralen Betriebsstätte direkt auf dem Gelände der Wasserzentrale. Geplant ist ein Neubautrakt, der Werkstatt, Lagerräume (u. a. für Wasserzähler), Sanitäranlagen sowie moderne Büro- und Sozialräume für das Fachpersonal unter einem Dach vereint. Auch Stellplätze mit Lademöglichkeiten für Dienstfahrzeuge sollen entstehen. Bereits im Jahr 2020 wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ein erster Entwurf für diese Neuorganisation entwickelt. Die darin angedachten baulichen Maßnahmen lassen sich optimal mit dem Bau der dritten Wasserkammer kombinieren.
Die Kosten für das Gesamtprojekt – also Umbau, Erweiterung und Neubautrakt – werden vom Fachbereich Technik auf rund 5 Millionen Euro geschätzt. Die reinen Planungskosten liegen voraussichtlich knapp unterhalb der Schwelle, die eine EU-weite Ausschreibung zwingend erforderlich machen würde. Dennoch entschied sich der Gemeinderat bewusst für ein europaweites Vergabeverfahren. Ziel ist es, ein hochqualifiziertes Ingenieurbüro mit einschlägiger Erfahrung im Bereich kommunaler Wasserinfrastruktur zu beauftragen.
Mit dem jetzt gestarteten Vergabeverfahren setzt die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen ihre langfristige Strategie fort, die Wasserversorgung nachhaltig, effizient und zukunftssicher aufzustellen.