Seinem Namen gerecht wurde einmal mehr der Kindertag im Bad Wildbader Kurpark am vergangenen Sonntag. Von 11 Uhr bis 17 Uhr gehörte das Gelände entlang der Großen Enz ausschließlich Familien mit Kindern. Aber auch ältere Besucher fühlten sich in dem lebhaften Treiben sichtlich wohl oder ließen sich mit den Enkelkindern im Bummelzug über das Gelände chauffieren. Wie eine Perlenschnur reihten sich die Bewirtungsstände und die verschiedenen Spielstationen vom Eingang bei der S-Bahn-Haltstelle entlang der Kuranlagenallee bis zur großen Wiese. Das bis auf ein paar Tropfen trockene und nicht zu warme Wetter ließ die Aktionen, bei denen Mut, Ausdauer, Kraft, Geschicklichkeit und Kreativität gefragt waren, auch nicht zu schweißtreibenden Angelegenheiten werden. Der von der Stadt Bad Wildbad in Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen und Institutionen sowie der Spielfest-Agentur „Quad Race“ im Rahmen des zweitägigen Bad Wildbader Sommerfestes (nach der Enzanlagenbeleuchtung) veranstaltete Kindertag bot wieder zahlreiche kostenlose Mitmach-Angebote für jede Altersstufe. Strahlende Gesichter gab es denn auch beim Organisationstrio Nicola Wiedemann, Nadine Keller und Angelina Bott von der Stadtverwaltung. „In der Nachfolge von Marketingleiterin Marina Lahmann haben wir die Attraktionen und Angebote übernommen und ein paar neue Dinge eingeführt, wie den Kinderflohmarkt von der Pusteblume e.V., die Kinderdisco und die Aktionen mit Forst Baden-Württemberg (BW)“, so Bott gegenüber dem Wildbader Anzeiger.
Beim Quellenhof lud die Jugendfeuerwehr zu Fahrzeug- und Geräteschau sowie Rundfahrten durch die Innenstadt ein. Mit Spritzwasser aus dem Schlauch durften die Kleinen auf eine Dosenpyramide schießen. Verkehrschaos herrschte mitunter entlang des Bobbycar-Parcours am Eingang zum Kurpark, wenn die kleinen Flitzer die Schilder nicht beachteten oder sich gegenseitig die Vorfahrt nahmen. Und an der einzigen Tankstelle kam es erwartungsgemäß öfters zu Staus. Ein paar Schritte weiter warteten am Stand der Partnergemeinde Cogolin südfranzösische Spezialitäten auf die hungrigen Gäste. Farbenfroh und kreativ wurde es beim Familientreff Karussell. Dort entstanden bunte Bilder mit der Farbschleuder, die an Wäscheleinen aufgehängt wurden, und Glitzertattoos mit fantasievollen Motiven. „Zu uns kommen Kinder zwischen zwei und acht Jahren. Es läuft eigentlich immer ganz gut. Für Jungs haben wir unter anderem Fußball und Dinosaurier zur Auswahl“, meinte Betreuerin Melissa Geipel. Vorbei am Schießstand des Schützenvereins Wildbad, am Riesenseifenblasen des Kinder- und Jugendfördervereins Calmbach „Pusteblume“ und an den Saxophonklängen von Horst Oberle beim Kurtheater war bereits die Konzertmuschel in Sichtweite, wo es am Nachmittag Kinderdisco und zwei Aufführungen der Tanzsportgruppe des SV Enzklösterle gab. Bei der Kletterwand der Skizunft Wildbad hatte Mitglied Matthias Bott sprichwörtlich alle Hände voll zu tun, um die Kids an der Bolderwand beim Auf- und Abstieg abzusichern. „Die Mädchen sind da zwischenzeitlich besser als die Jungs, was die Koordination anbelangt, zudem haben sie weniger Angst“, stellte er fest.
Stockbrot und Marshmallows zum Grillen über dem Feuer gab es am Stand der Bad Wildbader Kindertageseinrichtungen bei der Englischen Kirche. Wer es schaffte, auf dem Gelände von Forst BW eine Scheibe von einem jungen Baumstamm abzusägen, durfte diesen anschließend auch bemalen. Die sechsjährige Greta aus Nonnenmiß entschied sich für einen Strand mit Sonnenuntergang, ihr neunjähriger Bruder Carlo für eine Grüne Wiese mit Sonne und blauem Himmel. Mama Nicola beobachtete auch die zweijährige Nichte Mila, wie sie mit den Buntstiften etwas auf die Holzscheibe kritzelte. „Es ist schon toll, was man hier auf dem weitläufigen Gelände alles kostenlos ausprobieren kann“, freute sie sich. Gegenüber hatte die Liebenzeller Gemeinschaft Calmbach kleine Süßigkeitenautomaten aufgestellt, aus denen mit einem handgesteuerten Greifarm das Objekt der Begierde geangelt werden konnte. „Aus den Buchstabenwürfeln können die Kinder bei mir ein Armband mit dem Wort „HOPE“ auf der Vorderseite und erklärenden Symbolen auf der Rückseite gestalten“, verriet Pastor Jochen Lengler. Und auch der Weg zur großen Wiese entlang der Enz – mit Halt bei der Rollrutsche – lohnte sich. Denn hier warteten drei Hüpfburgen, eine Feuerwehrrutsche sowie ein Fußball-Dart auf bewegungsfreudige Kinder. Lediglich das Bungee-Jumping war laut Mika Augenstein von „Quad Race“ dieses Jahr an einem anderen Ort im Einsatz. Groß war wiederum die Auswahl an Speisen und Getränken. Während es an der einen Ecke nach Kaffee und süßen Waffeln, Palatschinken oder Crêpes duftete, verströmten ein paar Meter weiter Grillwürste, Hotdogs, Pizza und Pommes ihren typischen appetitanregenden Geruch. In gewohnter Manier sorgten jedenfalls die Vereine, darunter der FV Wildbad, die Turnerjugend und die Leichtathleten des TSV Wildbad, die Eisenbahnfreunde Wildbad und der Abi-Jahrgang 2027 des Enztal-Gymnasiums dafür, dass die Besucher kulinarisch bestens versorgt waren. (kf)