Akrobaten, Schwarzlichtkünstler, Seiltänzer, Fakire, Jongleure, Zauberer, Trapezartisten und dazwischen immer wieder bunte, lustige Clowns, die die Zuschauer im Zelt aufmischten – das war der Zirkus „Happy Kids“ in Calmbach. Das Besondere daran: Alle Mitwirkenden waren Calmbacher Grund- und Vorschüler.
„So ein Zirkusprojekt spukte uns schon lange im Kopf herum“, erzählt Sabrina Theurer-Bott, Vorsitzende des Kinder- und Jugendfördervereins Pusteblume. Und sie fand bei Tina Haas, Konrektorin der Fünf-Täler-Schule und zuständig für den Grundschulbereich, offene Ohren und großes Interesse an diesem Projekt. Im Herbst 2024 ging man dann gemeinsam mit Nicola Wiedemann, Leiterin Kommunale Betreuungseinrichtungen der Stadt Bad Wildbad, an die Umsetzung dieser Idee. Der Projekt Circus Happy Kids wurde angefragt und konnte dank etlicher Sponsoren und großem finanziellen Engagement des Fördervereins Pusteblume engagiert werden. Auf dem Schotterplatz neben dem Feuerwehrhaus, den die Stadt zur Verfügung stellte, bauten engagierte Eltern gemeinsam mit den professionellen Artisten das Zirkuszelt auf.
In zwei Gruppen wurden zirka 237 Kinder von Montag bis Freitag in verschiedenen Disziplinen trainiert und auf die Vorstellungen vorbereitet. Die Projektwoche startete mit einer Zirkusvorstellung der Profis, dann durfte sich jedes Kind seine Lieblingsdisziplin aussuchen. Trainiert wurden die Grundschüler der Fünf-Täler-Schule, des SBBZ sowie die Vorschüler der drei Calmbacher Kindergärten von gelernten Artisten, organisatorisch unterstützt von Lehrern, Erziehern sowie den Mitarbeitern der Schulkindbetreuung. Wie Tina Haas erzählt, war die Koordination so vieler Mitwirkender anspruchsvoll und aufwändig, aber die Begeisterung der Kinder entschädigte die Organisatoren für alles.
Am Ende der Zirkuswoche stand für beide Gruppen je eine große Abschlussvorstellung an, bei der die Kinder zeigen konnten, was sie in der Projektwoche gelernt und trainiert hatten. Umrahmt wurden die artistischen Vorführungen von Happy Bär und Mandy, die das begeisterte Publikum mitnahmen auf eine Reise um die Welt. Beginnend in Brasilien bei den Schwarzlichtkünstlern ging es mit mutigen Seiltänzern, feuerspuckenden Fakiren in Indien, über Jongleure in Amerika, zaubernden Mini-Harry-Potters, Akrobaten aus Afrika sowie abschließend atemberaubenden Kunststücken der Trapezartisten aus Spanien wieder zurück nach Calmbach. Lustige Clowns, die die Zuschauer mit Wasser bespritzten, sich durch die Manege jagten und kleine Sketche spielten, brachten das Publikum zum Johlen, Lachen und Mitklatschen. Die Zirkusmusik, bestehend aus bekannten und beliebten Popsongs, forderte geradezu zum Mitsingen auf.
Nach zwei kurzweiligen Stunden fanden sich alle Mitwirkenden zum großen Finale in der Manege zusammen und nahmen die Beifallsstürme des Publikums strahlend entgegen. Beim „Allez hopp“ und Abklatschen mit den Trainern konnte man erahnen, wie viel Spaß es den Schülern gemacht hatte. Manches Kind hat in der Zirkuswoche wohl seine Grenzen ausgetestet und gemerkt, dass es sehr viel mehr kann als es sich normalerweise zutraut. Und genau das ist der Sinn einer solchen Projektwoche und wenn sie dann noch so bunt und aufregend daherkommt wie der Zirkus – das ruft nach einer Wiederholung für kommende Schülergenerationen. (gg)